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2003

Bitte Schuhe ausziehen

Es dauert etwas, bis ich mich daran gewöhnt habe, dass sich alle Blicke auf mich richten, wenn ich in einen Bus steige. Zwar sind die Burmesen Touristen gewohnt, in öffentlichen Verkehrsmitteln und abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten sind sie jedoch nicht oft anzutreffen. Die Menschen haben entsprechend kaum kommerzielle Absichten, sondern sind an ihrem Gegenüber interessiert. Da kann es vorkommen, dass im Bus eifrig Plätze getauscht werden, damit sich der Mönch, der einige Worte Englisch spricht, mit mir unterhalten kann.

Diese Ursprünglichkeit macht das Reisen hierzulande wunderschön. Aber auch nicht immer einfach, denn englischsprachige Strassen- und Hinweisschilder finden sich selten. Selbst im verhältnismässig modernen Yangon dauert es etwas, bis ich den richtigen Busbahnhof gefunden habe. Frühmorgens geht es zum Goldenen Felsen, einem der heiligsten Orte in Burma. Hat man den anstrengenden Aufstieg hinter sich gebracht, gilt es erstmal seine Schuhe auszuziehen. Nur barfuss darf man sich dem Goldenen Felsen nähern.

Diese Geste des Respektes gilt es auch in Aussenbereichen einzuhalten, was je nach Bodenbeschaffenheit für ungeübte Barfussgeher wie mich nicht immer angenehm ist. Gleichzeitig fasziniert es mich auf Reisen immer wieder aufs Neue, dass viele Kulturen im privaten bzw. öffentlichen Raum diese Geste praktizieren. Seine Schuhe auszuziehen, kann im interkulturellen Verständnis somit ein guter Start sein.

Währenddessen bei open up …

Betreibungsandrohung

Als Jungunternehmer ist man manchmal vielleicht auch ein bisschen naiv. Das kann zwar auch ein Vorteil sein, weil man Ideen einfach umsetzt, Projekte ohne langes Hin und Her anpackt und loslegt. Doch es kann einen halt auch mal erwischen. So geschehen im dritten Jahr von open up. Ein Kunde, für den wir ein kleines Projekt umgesetzt hatten, wollte die Rechnung nicht bezahlen und wir mussten ihn betreiben. Am Ende willigte er in einen Vergleich ein. Noch heute ärgert sich Kilian über das Verhalten dieser Person, wenn er an ihrem Geschäft im Zürcher Kreis 3 vorbeiläuft.

Glücklicherweise blieb dies der einzige derartige Vorfall in 20 Jahren Geschäftstätigkeit. Wir wurden danach aber sicher vorsichtiger und haben im Zweifel auch mal Neukundenanfragen vertiefter geprüft. Mit der Zeit entwickelt man aber ein gutes Bauchgefühl. Es braucht dann nur den Mut, sich darauf zu verlassen. Und das Grundvertrauen in das Positive konnten wir uns bewahren. Dies ist sicher auch ein Grund dafür, dass wir so viele vertrauensvolle und langfristige Kundenbeziehungen aufgebaut haben.