2006
Vorurteile besser Zuhause lassen
Es ist drückend heiss, als wir nach dem langen Flug am Flughafen Sir Seewoosagur Ramgoolam International Airport of Mauritius aussteigen und unser Gepäck holen. Von Weitem sehen wir die drei grossen Kartonboxen und wissen sogleich: Das sind unsere. Denn wer sonst kommt auf die Idee, mit Fahrrädern und einem Kinderanhänger Mauritius zu umrunden?
Doch für uns war es das perfekte Fortbewegungsmittel. Wir haben neben den wunderschönen Stränden nämlich auch viel Anderes gesehen und erlebt. Die Dörfer zwischen den Resorts, die Strände abseits der Strassen, die Menschen ohne Berührungspunkte mit dem Tourismus.
Ein Erlebnis ist dabei ganz besonders hängen geblieben. Auf einer Erkundungstour in der Nähe des ersten Hotels folgte uns plötzlich ein Auto. Nachdem der Fahrer mehrere Minuten hinter uns blieb, überkam uns ein mulmiges Gefühl. Wir stellten ihn zur Rede. Dabei stellte sich heraus, dass er noch nie ein solches Gefährt – das Velo mit dem Kinderanhänger – gesehen hatte. Es entwickelte sich ein spannendes Gespräch. Schliesslich wollte er uns alles abkaufen. Sofort. Was wir natürlich ablehnten, da wir ja noch um die Insel fahren wollten bis zu unserem Ziel: Flic en Flac.
Auch später auf der Rundreise staunten die Menschen nicht schlecht, als ein Fahrrad mit Anhänger und einem blonden, kleinen Mädchen drin vorbeifuhr. Unsere Tochter wurde so zu einem beliebten Fotosujet und verhalf uns zu vielen Kontakten mit Einheimischen.
Was ich mitnahm? Reisen prägt, primär durch die Begegnungen mit anderen Menschen. Deshalb: Vorurteile sollte man besser Zuhause lassen. Dafür viel Neugier und Offenheit einpacken.
Währenddessen bei open up …
Auftrag von Bundesbern
Welche Agentur macht schon gerne an Ausschreibungen des Bundes oder an Pitches mit? Am Ende bleibt meistens ein schaler Nachgeschmack. Schmerzlich mussten wir dies im Jahr 2006 erstmals erfahren als wir an einem Pitch einer Bundesorganisation teilnahmen. Als wir in die finale Runde mit insgesamt drei Agenturen kamen, freuten wir uns. Wir waren hoch motiviert und gaben unser Bestes. Doch das Beste von uns und von einem der beiden Konkurrenten war in diesem Fall nicht gut genug – und zwar nicht inhaltlich oder finanziell. Wir beide hatten eigentlich schon von Anfang an gegen die bestehende Agentur, die auch im Rennen war, verloren.
«Die Chancen von Ihnen (open up) sind 25%», erklärte uns der Projektleiter des Bundes. Wer rechnen kann, fragt sich, mit welcher Formel 100% durch drei geteilt 25% ergeben kann. Er klärte uns auf: «Sie haben 25% Chancen, der Konkurrent X ebenfalls und unsere bestehende Agentur 50%.» Voilà.
Bei Pitches mitzumachen will also gut überlegt sein. Und bei öffentlich-rechtlichen Ausschreibungen erst recht. Denn dort ist der administrative Aufwand in den letzten Jahren ins Unendliche gestiegen. Wir sind überzeugt: Der richtige Agenturpartner findet sich nicht mit Excelsheets oder dank umfangreichen Strategiepräsentationen mit vielen kreativen Luftballonen. Eine einfache, konkrete Aufgabenstellung und der persönliche Chemiecheck bringen bessere und für beide Seiten befriedigendere Resultate.
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