10.12.2024|
Human After All: Nachhaltigkeit vermenschlichen
Längst ist Nachhaltigkeit kein blosses Schlagwort mehr – sie ist ein echter Aufruf zum Handeln. Doch wie lässt sich darüber wirksam kommunizieren, ohne das Publikum mit technischem Fachjargon zu verlieren? Erst indem man Nachhaltigkeit vermenschlicht, wird sie ansprechend, nachvollziehbar und zukunftsweisend. Nur so lassen sich Menschen berühren.
Unternehmen laufen Gefahr, über Nachhaltigkeit auf eine Weise zu sprechen, die sich von den alltäglichen Erfahrungen der Menschen abhebt. Dabei wirkt gerade eine allzu technische oder juristische Sprache besonders abschreckend. So bleibt die Chance, eine echte Verbindung zu den Menschen aufzubauen, ungenutzt. Als Kommunikatorin und ESG-Expertin (Environmental, Social, Governance) bin ich überzeugt, dass der Schlüssel darin liegt, Nachhaltigkeit in der Kommunikation zu vermenschlichen.
Denn erst wenn die Kommunikation von Menschlichkeit geprägt ist, werden Nachhaltigkeitsaspekte greifbar und leicht verständlich und lassen sich für Menschen unkompliziert in einen Alltagskontext stellen.
Mehr als nur Compliance: Die Kraft klarer Kommunikation
Natürlich sind wir uns alle einig, dass Unternehmen Vorschriften einhalten und sich mit klimabedingten Risiken befassen müssen. Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass Nachhaltigkeit nur dann ihr volles Potenzial entfalten kann, wenn sie auf ansprechende und klare Weise präsentiert wird.
Um dies zu erreichen, brauchen wir meiner Meinung nach einen Ansatz, bei dem es darum geht, komplexe Daten in emotional berührende und praktisch nachvollziehbare Botschaften zu übertragen. Genau aus diesem Grund arbeiten viele zukunftsorientierte Unternehmen häufig mit Kommunikationsprofis zusammen, die mit innovativen Methoden und individuell zugeschnittenen Formaten dafür sorgen können, dass die kommunizierte Botschaft so viele Menschen wie möglich erreicht.
Geschichten erzählen, die bewegen
Die ESG-Kommunikation sollte viel mehr sein als blosse Berichterstattung. Dies gelingt beispielsweise mit immersiven Inhalten oder Geschichten, bei denen die Mitarbeitenden im Vordergrund stehen. Um die Menschen wirklich zu erreichen, sollten bei der Kommunikation Werte, ethische Verantwortung und das klare Bestreben, gemeinsam nachhaltigen Mehrwert zu schaffen, im Fokus stehen.
Anstatt sich nur auf CO2-Kennzahlen oder Compliance-Berichte zu konzentrieren, sollten die Unternehmen viel mehr die Geschichten der Menschen teilen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Ein offener Dialog mit verschiedenen Interessengruppen – etwa durch Workshops, interaktive Veranstaltungen oder ähnliche Initiativen – fördert zudem Transparenz und Verständnis. Solche Gelegenheiten helfen nicht nur den Mitarbeitenden, der Kundschaft sowie den Partnerinnen und Partner, sich besser mit den Werten eines Unternehmens zu identifizieren. Gleichzeitig erhalten die Unternehmen die Möglichkeit, Feedback einzuholen und ihre Strategien zu verfeinern.
Dialog und Feedback fördern
ESG-Kommunikation sollte nicht nur informieren, sondern die Menschen einbeziehen, mit dem Ziel, eine Kultur der gemeinsamen Verantwortung aufzubauen. Dabei sind nicht zuletzt interne Schulungs- und Sensibilisierungsprogramme enorm wichtig. Motivierte und informierte Mitarbeitende werden ganz von selbst zu Botschafterinnen und Botschaftern der Nachhaltigkeit und bringen so die Unternehmensziele mit den Aspirationen ihrer jeweiligen Gemeinschaften in Einklang. Mit diesem Ansatz können die Unternehmen die Tragweite ihrer Anstrengungen für eine nachhaltige Zukunft verstärken.
Die Bedeutung von visuellem Storytelling
Visuelles Storytelling ist in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung und sollte unbedingt berücksichtigt werden. Klare, ansprechende Designs und Datenvisualisierungen erleichtern das Verständnis von Informationen, während gelungene Infografiken und packende Erzählungen dafür sorgen, dass ESG-Inhalte dauerhaft im Kopf bleiben.
Ein Aufruf zum gemeinsamen Handeln
Abschliessend lässt sich also festhalten, dass Nachhaltigkeit nicht mehr einfach nur ein Trend ist – vielmehr ist sie eine Notwendigkeit. Sie bedingt gemeinsames Handeln, das Mitarbeitende, Kunden, Investoren und die Öffentlichkeit einbezieht und sie Teil des Wandels werden lässt. Ich bin fest davon überzeugt, dass dies unerlässlich ist, um echte Massnahmen und sinnvolle Fortschritte hervorzubringen. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen ihre Kommunikation dazu nutzen, alle auf diesen Weg einzustimmen und mitzunehmen.